Michel: Aus der Redaktion, Änderungen der Farben-Katalogisierung bei SBZ und DDR, Michel-Rundschau 6/2008 S. 56


auszugsweise:

„Basierend auf dem Arbeits- und Ergebnisbericht der Verbandsprüfstelle des BPP werden in den künftigen Katalogausgaben einige Farben-Katalogisierungen bei Markenausgaben der SBZ und DDR geändert bzw. ergänzt.

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DDR MiNr. 327: Farbvariante c entfällt, da zu viele Übergänge im Grenzbereich bestehen. Neue Farbeinteilung a) dunkelgrau bis schwarzgrau, b) grauschwarz bis schwarz

DDR MiNr. 328, 329: Farbvarianten entfallen aufgrund starker Farbschwankungen und zu vieler Übergänge im Grenzbereich.

DDR MiNr. 330: Neue Farbbezeichnungen a) bläulich- bis schwärzlichbläulichgrün, b) dunkel- bis schwärzlichgrünlichblau

DDR MiNr. 331: Farbvarianten entfallen aufgrund starker Farbschwankungen und zu vieler Übergänge im Grenzbereich.

DDR MiNr. 335: Farbvarianten a und b erscheinen unter UV-Licht dunkelrot (a) bzw. hellrot (b).

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Keine der zu streichenden Farbvarianten wird weiterhin geprüft!!

...“


Offener Brief zu den Änderungen der Farben-Katalogisierung (Michel-Rundschau 6/2008 S. 56) von Dr. Carsten Burkhardt, 12.06.2008


Die durch die BPP-Prüfer herbeigeführte Katalogisierungsänderung bei den Marken DDR MiNr. 328, 329 und 331 ist in der dargestellten Weise unverständlich und nicht nachvollziehbar, solange keine alternative Unterscheidung der Auflagen angeboten wird.

Konkret bedeutet diese Änderung z.B., dass als 329vbYI geprüfte Marken nun nicht mehr von 329vaYI unterschieden werden. Erstere hatten vorher einen Marktwert zwischen 160 und 250 Euro, letztere zwische 2 und 15 Euro (bezogen auf BPP-geprüfte postfrische Marken, gestempelt ähnlich). Die selben Relationen treten auch bei 328vaYI/vbYI und bei 331vaXII/vbXII auf. Solche Änderungen schaden den Sammlern und dem Sammelgebiet DDR als Ganzem und werden verurteilt.

Es dürfte trotz der angeführten „starken Farbschwankungen und zu vielen Übergängen im Grenzbereich“ unstrittig bleiben, dass es verschiedene Auflagen gibt und diese auf vollständigen Bögen immer eindeutig unterschieden werden können und auf Randstücken in den meisten Fällen. Probleme treten offensichtlich bei Einzelmarken und in der Abstimmung der Prüfer untereinander auf.

Die Katalogisierung im Michel bis 2008 in a und b mit gleichzeitiger Unterscheidung von Papieren v und z und Angabe der ausführenden Druckereien GW und DWD führte lediglich die alte Unterscheidung der 3 Auflagen Az (DWD), Av (DWD) und BW (GW) aus der Zeit vor 2003 fort, wenn auch unter einfacheren (und somit sammlerfreundlicheren) Namen.

Ich fordere die BPP-Prüfer des Prüfgebietes DDR auf, die durch die in der Michel-Rundschau publizierten Änderungen hervorgerufene Verunsicherung schnellstmöglich dadurch zu beseitigen, indem klargestellt wird, wie und unter welchem Namen in Zukunft die Auflagen bei der Ausgabe Köpfe II geprüft werden.

Es wäre ausreichend gewesen, eine Bemerkung anzufügen, dass bei den aufgeführten Werten die Prüfung auf Einzelmarken nicht zweifelsfrei möglich ist.