Zweierlei Papier

Zu diesem Hinweis auf der Bunten Seite des „SE", Heft 3, Seite 44, einige Ergänzungen;

Seit dem Ende des vergangenen Jahres beobachtete ich, daß die Deutsche Wertzeichen-Druckerei zum Druck der Schalterserie eine neue Papierart verwendete. Untersuchungen unter der Quarzlampe bestärkten meine Vermutungen. Den schlüssigen Beweis dafür erbrachten nun im Januar d. J. die beiden oberen Bogen einer Tasche mit 10-Pf-Marken, die auf dem etwas breit geratenen, undurchzähnten linken Rande folgenden Druckvermerk trugen: „Auftragsnummer 2783. 25. 9. 51 Schmitt. Neues Papier." Eines einwandfreieren Beweises für den vermuteten Papierwechsel bedarf es wohl kaum. Auf diesem neuen Papier sind inzwischen fast alle Werte der Schalterserie erschienen: auf ihm sind auch der 12-Pf-Wert der deutsch-sowjetischen Freundschaftsmarke und die beiden Werte der Oberhof-Serie gedruckt worden. Die 24-Pf-Marke der deutsch - sowjetischen Freundschaftsserie liegt nun in zwei verschiedenen Papierarten vor. Für einen Teil — und das scheint nach den hier gesammelten Beobachtungen bei weitem der Hauptteil zu sein — wurde auch das neue Papier verwendet, für den anderen Teil aber Restbestände des alten Papieres, das dem den neuesten Auflagen der Dauerserie vorangehenden entspricht. Spezialisten der Dauerserie werden das leicht daran erkennen, daß Bogen der 8-Pf-Marke am rechten oberen Seitenrand und Bogen der 20-Pf-Marke am rechten unteren Bogenrand die Auftragsnummer 2117 tragen. Bekanntlich erschien ja der 24-Pf-Wert der Freundschaftsmarke einige Zeit vor dem 12-Pf-Wert. Er ist also wohl in der Zeit des Uebergangs von einer Papierart zur andern gedruckt worden.

Verhältnismäßig einfach ist es, größere Bogeneinheiten des 24-Pf-Wertes voneinander zu scheiden, an Einzelstücken mit Bogenrand ist das auch noch gut möglich, sonst aber hilft nur die Quarzlampe. Das ältere Papier ist nicht so intensiv weiß wie das neuere, es wirkt etwas grau neben diesem. Bei schräger Aufsicht, besonders bei Lampenlicht, hat das alte Papier eine stumpfe Oberfläche, während das neue glänzend glatt, also stärker satiniert worden ist. Jenes fühlt sich rauh, dieses glatt an. Geringe Farbunterschiede sind auch vorhanden, die im Uv-Licht besonders gut zum Ausdruck kommen: die Markenfarbe des älteren Papiers quarzt nämlich zinnoberrot, die des neueren braunrot. Was das Papier angeht, so erscheint in diesem Licht das ältere in einem weißen, das neue aber in einem grauen Farbton. Dr. Zempel






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