Auflagen und Bogentypen MiNr. 221 (Stand: 20.4.2009)


Bei MiNr. 221 wurden 64 vollständige Bögen bzw. Teile davon farbvermessen, Einzelbilder für jedes Bogenfeld geschnitten (n=6421) und in die Bogendatenbank eingebaut. Die ermittelten Feldmerkmale, auf denen die folgende Einteilung basiert, werden im Anschluss tabellarisch dargestellt.


Als Ergebnis der Farbforschung 2008/2009 kann man 3 Gruppen von Forschungsfarben unterscheiden: FF1 (bestehend aus 1a bis 1e), FF2 und FF3 (bestehend aus 3a bis 3c). Aus der Gruppe FF1 ist besonders FF1d interessant und selten, weil diese auf dem späteren Papier p3 gedruckt wurde, die anderen Varianten von FF1 kommen nur auf den früheren Papieren p1 und p2 vor. FF2 und FF3 sind immer auf p3.


Es wurden 5 Bogentypen vorgefunden, die sich bis auf eine Ausnahme auch jeweils einer Forschungsfarbe (FF) zuordnen lassen, d.h., während jeder Auflage wurde nur ein Schalterbogen mit der Wertstufe 25 Pfg. gedruckt, die anderen Nutzen im 4er bzw. 8er Druckbogen waren mit anderen Wertstufen besetzt.


Bogentype 1. Bei den ersten Auflagen auf p1 und p2 lassen sich trotz der großen Menge an Bögen keine Typenunterschiede feststellen, weshalb davon auszugehen ist, dass nur ein Schalterbogen mit der 25-Pfg.-Marke gedruckt wurde. Bei Bogentype 1 ist der rechte Nachbar immer die 30 Pfg., wie an der entsprechenden RL1 in dieser Farbe zu erkennen ist. Es gibt keine Bögen dieser Auflage ohne entsprechende RL1 rechts und links. Anhand der durchgezähnten Ober- und Seitenränder kann man die Bögen 3 verschiedenen Zähnungsschemata zuordnen: Die nach Schema 1 gezähnten Bögen sind allesamt NW in Kammzähnung. SO-Bögen sind ausnahmslos in Kreuzkammzähnung gezähnt (Schema 4), und die NO-Bögen wurden alle nach dem von Zempel 1969 beschriebenen Schema 2 gezähnt. Mit diesen unterschiedlichen Zähnungs-Schemata lässt sich auch erklären, dass es sich nur um ein und denselben Bogen handelt, obwohl er verschieden gezähnt wurde (es ist immer der linke Oberbogen). Innerhalb der Type 1 lassen sich Merkmale fortschreitender Abnutzung belegen.



Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist neben den RL1 rechts und links das gebrochene M des Summenzählers DM 10.-, auch hier mit fortschreitender Abnutzung.




Die Bögen der folgenden Typen weisen keine Randleisten auf. Type 2 und 4 haben enge Randlinien, 3 und 5 weite.



Bogentype 2 tritt ebenfalls nur in einer Form auf, es handelt sich um eine kleine Auflage in FF1d auf Papier p3, von der aber nur sehr wenig Bogenmaterial verfügbar war (mehrere Teile, keine kompletten Bögen). Alle bei Type 1 gefundenen PM sind auch hier vorhanden (Beispiele siehe unten), es kommen aber neue PM hinzu, die auch auf den Bogentypen 3 bis 5 vorhanden bleiben (Beispiele siehe unten). Die Sekundärmerkmale von Bogentype 1 (Beispiele siehe unten) sind ausnahmslos nicht mehr vorhanden, d.h. es wurden neue Platten angefertigt. Es treten viele Merkmale auf, die auf späteren Bogentypen nicht mehr vorhanden sind (Beispiele siehe unten).



Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist das verstümmelte D des Summenzählers DM 22.50


Bogentype 3 tritt in FF2 und in einem Bogen auch in FF3a auf Papier p3 auf. Die Sekundärmerkmale aus Type 2 sind nicht mehr vorhanden (Beispiele siehe unten).




Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist der [Farbpunkt] rechts neben f50, der aber auch bei Type 4 auftritt sowie ein deformiertes D des Summenzählers DM 15.- sowie ein schräges D in abweichender Schrifttype bei Summenzähler DM 17.50.



Bogentype 4 tritt nur in FF3c auf. Es gibt mehrere gemeinsame Sekundärmerkmale mit Type 2, aber auch mehrere Sekundärmerkmale, die bei Type 2 noch vorhanden waren, hier aber fehlen. Die bei Type 3 beschriebenen äußeren Erkennungsmerkmale an den Summenzählern und der Farbpunkt treten hier auch auf.



Bogentype 5 ist in FF3a gedruckt, derselben Farbe wie MiNr. 334, weshalb angenommen werden kann, dass sie im Vergleich zu Bogentype 4 die spätere ist. Es gibt mehrere Gemeinsamkeiten mit Type 3, aber auch mehrere neu hinzugekommene Sekundärmerkmale.



Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist der abgeschrägte Strich beim Summenzähler DM 25.-. Der Summenzähler DM 17.50 mit dem abweichenden schrägen D wie bei Typen 3 und 4 ist hier auch vorhanden, das defekte D bei DM 15.- wurde ausgebessert.


Plattenfehler von MiNr. 221

Im folgenden werden die gefundenen Plattenfehler dargestellt, getrennt nach Primärmerkmalen (PM) und Sekundärmerkmalen (SM) und geordnet nach ihrem Auftreten in den einzelnen Auflagen (=Bogentypen)

1. PM - in allen Auflagen

01, 06, 51, 56

D von Deutsche mit Buckel - wahrscheinlich Primärmerkmal, aber nicht deutlich genug


11, 16, 61, 66

Kringel im Kinnbart statt Doppellinie

11, 16, 61, 66

Schrägstrich durch Stirnlinien (alle Bögen, bei FF2-3 auf f11 und 61 teilweise nur angedeutet)

15, 20, 65, 70

Kragenlinie rechts stark verdickt

21, 26, 71, 76

Brillenrandschatten rechts fehlt (Bogentyp 1 alle 4, 2-5 nur f26,76)

21, 71, 76

Fleck im Schnauzbart rechts vergrößert und durchgehender Strich zum Haar (alle Bögen)

31,36,81,86

gebrochene Ohrmuschel

41, 46, 91, 96

Extrastrich am Bartrand rechts (alle Bögen)

41, 46, 91, 96

Bartsträhne rechts durchgehend bzw. geänderte Zeichnung (alle Bögen)

2. PM - in einem Teil der Auflagen


Feld

Bogentyp




21,26,71,76

1 (alle)

Rand des rechten Brillengestells unten gebrochen (nur 221a, danach retuschiert)

11, 16, 61, 66

1 (alle)

Verbindung Brillenbügel - Nasenwurzel

07, 57

2, 4, 5

Mittleres senkrechtes Barthaar am Kinn unterbrochen

19, 69

2-5

Haken von F in Rudolf zum Bart

21, 26, 71, 76

2-5

Retuschierter Rand des rechten Brillenglases (dünn, aber nicht mehr gebrochen wie bei PF 221 III) – ab p3 alle Bögen


23, 73

2-5

Extrapunkt (entsprechend Mi. Nr. 334I )

13, 63

3+5 (alle)

Linie zwischen Brille und Wertziffer fächerförmig verbreitert (ab FF2, Teil)

15, 65

3+5 (alle)

T von DEUTSCHE nach unten verlängert und dick


3. SM - in einer oder mehreren Auflagen/Bogentypen


Feld

Platte




01

1 (alle)

abstehende Haarsträhne (Ergänzung: nur 221a)

12

1 (alle)

Delle in Trennlinie über OS


35

1 (alle)

Ecke rechts unten offen


36

1 (alle)

RODolf + R von Rudolf stark verdickt (alle Bögen p1-p2)


36

1 (alle)

EUL (alle Bögen p1-p2, aber sehr variabel je nach Farbauftrag)


44

1 (alle)

Ecke unten links ausgebeult (Alle Bögen p1-p2 in verschiedener Intensität der Abnutzung)


45

1 (alle)

EUR


47

1 (alle)

Farbklecks unter UT


48

1 (alle)

Ecke rechts unten gefüllt


55

1 (alle)

EUR


60

1 (alle)

EOR


86

1 (alle)

deformiertes R in Rudolf

93

1 (alle)

Rahmen oben mittig verengt oder zugelaufen


96

1 (alle)

Haarsträhne oben mittig verdickt


01

1 (Teil)

Delle in Rahmen oben rechts


05

1 (Teil)

Rahmen über 2 ausgefüllt


05

1 (Teil)

Rahmen neben 5 unterbrochen

10

1 (Teil)

Rahmen oben mittig unterbrochen (nur p1-p2)


11

1 (Teil)

EUR (Einzelfund)


15

1 (Teil)

D von Rudolf unten gefüllt


28

1 (Teil)

D von Deutsche mit Beule (einige Bögen Typ 1– zu klein und unsicher)



30

1 (Teil)

Große Weiße Flecken über POST und Schulter (variabel in zunehmender Intensität je nach Abnutzung der Platten – guter Gradmesser zum staging)


31

1 (Teil)

EUL (zu unsicher)


34

1 (Teil)

Farbstrich an Schulter links zum Rand (Einzelfund)


35

1 (Teil)

Rahmen unter PO von Post offen (abgenutzte Bögen FF1 p1-p2)


39

1 (Teil)

Rahmen verdickt unter U


39

1 (Teil)

Rahmen unter U unterbrochen


41

1 (Teil)

Rahmen neben V links gebrochen


41

1 (Teil)

L von Rudolf oben abgeschrägt


45

1 (Teil)

Rahmen unter POST unterbrochen bzw. Vorstufe: Randverdickung ebenso wie unter SC

45

1 (Teil)

Rahmen unter E P repariert


50

1 (Teil)

Rand unter CHE separiert


50

1 (Teil)

Rand unter E P separiert


50

1 (Teil)

Delle unter HE (Spätform von 50b)


53

1 (Teil)

Farbfleck in Umrandung unter DE



60

1 (Teil)

Farbpunkte in T von POST (variabel)


60

1 (Teil)

Farbpunkt in P von POST (sehr variabel, von kaum sichtbar bis dick wie abgebildet)


66

1 (Teil)

Putze auf Schulter rechts (veränderlich)


66

1 (Teil)

Rahmen links zur Hälfte fehlend (alle abgenutzten Bögen p1-p2)



74

1 (Teil)

Fleck im Bart rechts

76

1 (Teil)

Flecken über SC (Vorstufe von 76a2)

76

1 (Teil)

SC von Deutsche beschädigt (Plattenabnutzung)

79

1 (Teil)

Farbstrich durch UDOL (Einzelfund in Type 1)


81

1 (Teil)

EUL (nur Type 1, Zeichen zunehmender Abnutzung)

82

1 (Teil)

Rahmen oben links gebrochen


86

1 (Teil)

EUL (nur Type 1, Zeichen zunehmender Abnutzung)


91

1 (Teil)

V von Virchow mit Farbfleck


22

2 (alle)

EOL


45

2 (alle)

Weißer Fleck zwischen E und U


47

2 (alle)

Delle am Rand links neben Trennlinie


56

2 (alle)

EOL


67

2 (alle)

Fleck in Umrandung neben V


71

2 (alle)

Rahmen links oben gebrochen


73

2 (alle)

EOL


30

2 (Teil)

Fleck zwischen R und V von Namen (nur ein Bogen)


12

2-4 (alle)

Ecke UL


26

2-4 (alle)

Verdickung am Rahmen oben links


06d

3 (alle)

Rahmen oben links breiträumig dicker


16b

3 (alle)

Brillenbügel vor Ohr unterbrochen

22b

3 (alle)

EOL


25

3 (alle)

EUL


28a

3 (alle)

EUR


42

3 (alle)

Farbpunkt im R von Rudolf


42

3 (alle)

Farbfleck in Umrandung oben mittig


46a

3 (alle)

Wertziffer 2 oben platt und äußere Rahmen verbreitert

49

3 (alle)

EUL


51d

3 (alle)

tief geschnittene 5

56a

3 (alle)

Delle in Rahmen unter E von Deutsche


60

3 (alle)

Ecke unten rechts mit Strich



61

3 (alle)

EOL



74

3 (alle)

H von Virchow mit Querstrich


01c

3 (Teil)

Punkt über V von VIRCHOW


21c

3 (Teil)

R von Rudolf oben verlängert


06

4 (alle)

Rahmen oben links verdickt


23

4 (alle)

EUL undeutlich



51

4 (alle)

Fleck unter Schulterlinie über R von Rudolf

56

4 (alle)

Große Stirnfalte mit 2 Buckeln


57

4 (alle)

Retusche von [Mittleres senkrechtes Barthaar am Kinn unterbrochen]


78

4 (alle)

Brillenbügel mit Dorn nach oben

87

4 (alle)

Delle in Rahmen unter EOL


34

4 (Teil)

V von Virchow nach oben verlängert (Einzelfund)


05

4-5 (alle)

Delle in Rand EUR


05

4-5 (alle)

Wertziffer 2 verlängert und rund

12

4-5 (alle)

Strich in Ecke UL


20

4-5 (alle)

EUR


06b

5 (alle)

Punkt in Ecke UL


40

5 (alle)

Rahmen neben T von POST unterbrochen


51

5 (alle)

EOR (undeutlich)



52a

5 (alle)

Delle in Rahmen über 5


58

5 (alle)

Doppeldelle in Oberrand


59

5 (alle)

EOL + Delle in Oberrand


64

5 (alle)

EUR (FF3) zu undeutlich



66

5 (alle)

Delle im Rahmen links mittig


76

5 (alle)

Delle im Oberrand mittig, hohe schlanke 2

86a

5 (alle)

Weißer Fleck neben V von Virchow


4. Druckzufälligkeiten und Einzelfunde

06

-

Querrillen auf Stirn - kein PF, sondern verlaufener Druck, ist bei Bögen mit diesem Merkmal auf vielen Feldern vorhanden, auf Bögen mit sauberem Druck nicht



08

-

EOL (nur 2 Funde)


13

-

H von DEUTSCHE oben abgeschrägt (zu variabel und in anfänglichen Formen zu schwer zu erkennen)


16a

-

Rahmen oben links unterbrochen (zu vage)



21b

-

Rahmen unter linker oberer Ecke unterbrochen bzw. Delle am Rand links + Farbfleck in Umrandung – zu variabel


33

-

E mit Serife (zu unsicher)


36

-

Flecken unter H von DEUTSCHE (FF1p1) – sehr variables Merkmal

40

-

Farbfleck in V von Virchow (sehr variabel, Verschmutzung)


41a

-

Kurzes I in Virchow (sehr variabel)


46

-

Farbfleck unter HE (Einzelfund Bogentyp 1)


48

-

EUR (FF3) zu undeutlich, ebenso wie EOR



51

-

Delle in D (alle Bögen p1-p2, mehr oder weniger ausgeprägt)



51c

-

Senkrechter Strich der 5 mit Beule


55

-

EUL (p3) zu undeutlich



56, 66, 76, 86, 96

-

Strich von Brille zur 2 fehlt (prüfen, auch andere Felder!)


57

-

Farbfleck oben mittig (DZF)


60d

-

P von POST mit schrägem Anstrich


66

-

Kratzer über Namen (Einzelfund)


66

-

Fleck über CH von VIRCHOW (DZF, Einzelfund)


70

-

Farbfleck unter S (DZF)


70b

-

RUDOLE (Einzelfund FF3)


75

-

Punkt in V (Einzelfund)


78a

-

Kragenlinie unterbrochen (Farbverschmierung)


91a

-

Farbfleck in Ecke oben rechts (Einzelfund Type 1)


92

-

Farbfleck neben F von Rudolf (Einzelfund Type 1)


98

-

S verschmiert (DZF, ein Bogen)




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